Das Mittelmeer ist bekannt für seine Mythen über versunkene Städte. Doch statt verlorenen Schätzen liegt dort heute vor allem eins: Plastikmüll. Das Start-up Gravity Wave setzt sich gegen die Verschmutzung des Mittelmeers ein und säubert es Stück für Stück.

Man stellt sich die Gegend am Mittelmeer gerne romantisch vor: Weiß gestrichene Häuser, Olivenbäume, Delfine. Die Realität? Ein Meer voller Kunststoff. Die Zahl tut weh: 1’178’000 Tonnen Plastik schwimmen im Mittelmeer. Noch nicht beeindruckt? Stell dir 1’870 Fußballfelder voller Verpackungsmüll vor. Und jedes Jahr kommen weitere 229’000 Tonnen dazu. Vor allem alte Fischernetze, sogenannte Geisternetze, treiben durch das Wasser. Sie verfangen sich in Riffen, ersticken Meereslebewesen und zerfallen zu Mikroplastik. Welches dann seinen Weg zurück auf unsere Teller und in unser Trinkwasser findet.

Gravity Wave will das ändern
Das spanische Start-up Gravity Wave, gegründet 2020 von den Geschwistern Julen und Amaia Rodríguez, fischt dort, wo andere weggucken: im Plastikmeer. Über 928’000 Kilogramm Kunststoff haben sie bereits aus dem Mittelmeer gezogen. Was mit viel Handarbeit aus dem Wasser geholt wird, verschwindet nicht einfach im Müll. Gravity Wave recycelt die Kunststoffe und verarbeitet sie weiter – zu Platten, Granulat oder Bauteilen für Industrie, Möbel oder Architektur.

Eine starkes Netzwerk
Über 7’000 Fischer, 64 Häfen und mehr als 200 Unternehmen arbeiten mit Gravity Wave zusammen. Der Gedanke dahinter: Wer das Meer nutzt, soll es auch schützen. Ob mit finanzieller Unterstützung, der Integration der recycelten Materialien oder durch das Aufstellen von Containern für alte Netze.


Plastik im Mittelmeer ist kein ferner Horrorfilm, sondern Realität. Gut, dass Julen und Amaia Rodríguez den Abspann nicht abwarten, sondern selbst Regie führen.
Mehr über das spannende Projekt findest du hier.
Auch du kannst einen Beitrag leisten, um Plastik zu reduzieren und damit der Umwelt etwas Gutes zu tun. Hier findest du 7 Wege, wie du im Alltag auf Plastik verzichten kannst.
Fotos: © Gravity Wave