Das Autoradio spielt Zukunftsmusik. An der Milan Design Week blickte Kia voraus und präsentierte Modelle, die in den kommenden Jahren unsere Mobilität neu denken. Wir nahmen auf dem Beifahrersitz Platz und unterhielten uns mit Kias Designteam.
Im roten Licht werden die Gäste empfangen von Roboterarmen, die Werkzeuge aus Tierknochen schwingen. Hat künstliche Intelligenz jetzt etwa auch die Jobs von Höhlenmenschen übernommen? Nein. Die Kunstinstallation namens „The Cave“ vom Duo A.A.Murakami ist ein Sinnbild für den Moment, als der Mensch zum ersten Mal nach Stein und Holz als Arbeitsgerät griff – und damit bereits die Chance auf den Computerchip in den Händen hielt. In Auftrag gegeben hatte das Werk Kia für seinen Auftritt an der Milan Design Week. Auch den französischen Künstler Philippe Parreno holte der Autohersteller an Bord für seinen Ausstellungspavillon mit dem Motto „Opposites United: Eclipse of Perceptions“. Ein Ort, an dem Gegensätze vereint und Vorstellungen überholt wurden.



Stadt, Land, Bus
Der Weg ist das Ziel – das gilt besonders in der Fahrzeugherstellung. Doch je nach Ziel der Fahrt ändern sich auch die Bedürfnisse der Passagiere und damit der Weg zum perfekten Auto. Mit dem Campingwagen schnell durch den Stadtverkehr? Böses Erwachen. Mit dem Cabrio gut ausgerüstet zum Campingausflug? Gute Nacht. Mit seinen drei vorgestellten Modellen schlägt Kia die Brücke (und Straße und Tunnel) zwischen den Ansprüchen für städtisches und ländliches Fahrvergnügen. Aber auch zwischen passagierfreundlicher Formgebung und nachhaltiger Mobilität. So lanciert das Unternehmen im Verlauf des Jahres mit dem PV5 Passenger seinen ersten vollelektrischen Van für den europäischen und koreanischen Markt. In einer Diskussionsrunde hielten Karim Habib (Head of Kia Global Design), Andre Luis (Head of Future Design Kia America), Jochen Paesen (Head of Kia Future Design Group) und Thomas Kearns (Senior Chief Designer, Head of Kia Design America) fest, dass ein elektrischer Antrieb auch völlig neue Möglichkeiten im Design eröffnet. Auspuff, Kardantunnel und Kühlergrill nehmen beispielsweise keinen Platz mehr ein. Das erlaubt in der Gestaltung Freiheiten und zusätzlichen Raum, der dem Fahrkomfort zugutekommt und – wie im Fall vom PV5 Passenger – eine individuelle Sitzplatzgestaltung erlaubt.
Große Fahrten, große Ideen
Wenn für die nächste Fahrt ganz viel mit muss, dient der PV5 Passenger als praktischer Transporter im urbanen Dschungel. Für den Trip ins Grüne denkt Kia noch weiter und zeigte in seinem Pavillon das Konzeptauto PV5 Passenger WKNDR. Mit Solarmodulen und Wasserturbinenrädern setzt es auf eine komplett neue und autarke Form des Elektroantriebs. Der Innenraum lässt sich zum mobilen Speiseraum umformen und das Dach zur Schlafmöglichkeit aufklappen. Der WKNDR ist ein Camper auf den zweiten Blick: Problemlos meistert er den Stadtverkehr, zeigt seine wahren Talente aber in der freien Natur. Insbesondere mit der Stromversorgung haben die Kia-Ingenieure eine Vision in die Welt gesetzt, an der die Branche in Zukunft hoffentlich fleißig Inspiration tankt. Als drittes Modell präsentierte Kia das Concept EV2. Vergleichbar mit einem „Balkon auf Rädern“ ist das Konzeptauto gleichermaßen ein kompakter Citycar und Ort der Erholung: Das offene Interior ist ein Remedium gegen dichten Straßenverkehr. Zudem lassen sich die Wagentüren seitwärts aufschwingen wie der Zugang zu einer Terrasse. Damit steht dem Picknick im Stadtpark nichts mehr im Weg. Zur Konstruktion wurde unter anderem biobasiertes Verbundmaterial aus Flachsfasern verwendet und dadurch die Verwendung synthetischer Stoffe verringert. Damit wird das Fahrzeug leichter und energieeffizienter, bleibt aber widerstandsfähig – und weist den Weg in eine umweltbewusstere Produktion.
Der Schlüssel zur zündenden Idee
Wer sich zum ersten Mal ans Lenkrad setzt, wird oft vom Kribbeln ergriffen, dass einem erst jetzt die Welt so richtig offen steht – man mit dem Auto hinfahren kann, wohin man auch will. Von diesem Gefühl unendlicher Möglichkeiten sprachen auch die verantwortlichen Kia-Designer am Interview-Panel der Milan Design Week. Das erste Mal am Lenkrad und tausend Möglichkeiten; an jedem Arbeitstag wird dieses aufregende Gefühl in neue Innovationen umgesetzt. Eben ganz ein bisschen so, als vor langer, langer Zeit der Mensch zum ersten Mal nach einem Tierknochen griff. Und daraus 2,6 Millionen Jahre später einen Elektromotor baut. Mit „Opposites United: Eclipse of Perceptions“ gab Kia in Mailand nicht nur Einblick ins eigene Schaffen. Sondern betätigte den Vorwärtsgang in eine Welt, in der sich gutes Design und innovative Technik gegenseitig beflügeln. Bitte einsteigen, der spannendste Teil der Reise liegt noch vor uns.

Platform Beyond Vehicle
Kia steht unter Strom. Als einer der führenden Fahrzeughersteller für Elektroautos lanciert das koreanische Unternehmen in diesem Jahr seinen ersten vollelektrischen Van PV5 Passenger. Mit diesem Modell stellt Kia auch sein Konzept Platform Beyond Vehicle vor. Dank einem Modularsystem lässt sich das Auto durch drei Karosserievarianten den eigenen Bedürfnissen anpassen. Geplante Markteinführung des PV5 Passengers ist die zweite Jahreshälfte 2025. Zeit genug, ausreichend Platz in der Garage zu machen.
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Fotos: © Kia
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