Unter dem durchfluteten Glasdach der Fondation Cartier in Paris verwandelte Issey Miyake seine Präsentation der IM MEN Frühjahr/Sommer 2026 Kollektion in ein atmosphärisches Gesamtkunstwerk. „Dancing Texture“ war der Titel – und genau das geschah: Eine stille Choreografie aus Licht, Luft und Bewegung bei der Performer zwischen schwebenden Stoffbahnen agierten, während das Material selbst zu atmen schien.
Die IM MEN Frühling/Sommer 2026 Kollektion
Im Zentrum der Kollektion steht ein taktiler Dialog mit dem japanischen Keramiker Shoji Kamoda, dessen Werke durch ihre wellenartige Struktur bestechen. Miyakes Team übersetzt diese Formensprache in Textilien, die visuell und haptisch bezaubern. Ein puderblauer Stricklook oder eine fließende, anthrazitfarbene Drapierung wirken wie tragbare Keramikobjekte – weich und doch kraftvoll.
Die textile Umsetzung ist radikal präzise. In „UROKOMON“ wird mithilfe einer mehrschichtigen Bonding- und Opaldrucktechnik ein skulpturales Relief freigelegt. „GINTO FLAT“ interpretiert silberglänzende Gefäße in flachgelegte, aber voluminös wirkende Schnitte, während „KAIYU“ die Nuancen von Celadon-Glasuren über Pigmentdruck einfängt. „ENGRAVE“ arbeitet mit Jacquard-Webung und hitzeempfindlichen Garnen, die sich zu fein modellierten Wellenstrukturen formen. „EARTH“ bringt vermilionrote Bouclé-Garne mit metallischen Fäden in Bewegung – inspiriert von glasierten Tonkrügen.
In einer Ära der digitalen Perfektion setzt IM MEN ein bewusstes Zeichen für Handwerk, Textur und Sinnlichkeit. „Dancing Texture“ ist mehr als Mode – es ist ein Plädoyer für Kleidung als lebendiges Ausdrucksmedium.
Die ganze Show von die IM MEN Frühling/Sommer 26 Kollektion findest du hier.
Hier sind unsere liebsten Looks:




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Teaserfoto: © Issey Miyake, Looks: © Launchmetrics SpotlightSM