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Anna Osmekhina von TTSWTRS im Interview

by Josefine Zürcher
23.06.2025
in FASHION
Anna Osmekhina von TTSWTRS im Interview

Wer sich nicht für ein Tattoo entscheiden will, zieht sich am besten einen Entwurf von Anna Osmekhinas Label TTSWTRS über. Ihre hauchzarten Kleidungsstücke mit aufgedruckten Tattoo-Motiven überlassen wenig der Fantasie und zelebrieren den Körper mit all seinen vermeintlichen Imperfektionen. Ebenso offen und verletzlich zeigt sich die Ukrainierin im Interview. Sie verrät uns, wie sich ihr Schaffensprozess durch den Krieg in ihrer Heimat verändert hat, wo sie ihr Label in zehn Jahren sieht und warum Kreativität in Krisenzeiten wichtiger ist als je zuvor.

FACES: Erinnerst du dich an den Moment, in dem du beschlossen hast, Designerin zu werden?
Anna Osmekhina: Ursprünglich wollte ich gar nie Designerin werden. Ich habe lange als Kostümbildnerin und Stylistin gearbeitet. Ich war ständig unterwegs, lebte aus dem Koffer und musste dauernd unmögliche Deadlines einhalten und die hohen Anforderungen von RegisseurInnen und KundInnen erfüllen. Es war also kein einzelner Moment, sondern eine allmähliche Erkenntnis, die mich zu meinem eigenen Label führte. Mode war für mich immer eine Sprache. Ich wollte einfach etwas Eigenes haben, ohne dafür verantwortlich zu sein, es allen recht zu machen. Und so wurde TTSWTRS geboren.

F: Musst du den Namen deines Labels oft erklären?
AO: Ständig. TTSWTRS steht für Tattoosweaters, was auch der Name unserer ersten Capsule-Kollektion war. Er ist kryptisch, aber mit Intention dahinter – wie ein Code nur für diejenigen, die verstehen, worum es geht.

F: Hast du selbst Tattoos oder trägst du sie nur auf Stoff?
AO: Ich habe ein kleines rosa Herz. Es ist meiner geliebten Oma gewidmet. Ich finde Menschen mutig, die ihre Geschichte mit ihrem Körper erzählen, indem sie sich tätowieren lassen. Aber da ich an allem schnell zweifle, könnte ich mich nicht für Tattoos festlegen. Für mich war die Arbeit mit Tattoo-Illusions-Kleidung eine Möglichkeit, das Dauerhafte zu erforschen, ohne mich körperlich zu binden.

„Kiew ist in unserer DNA.“

F: Wie hat deine Karriere als Designerin ihren Lauf genommen und was würdest du jetzt anders machen, müsstest du noch einmal von vorne anfangen?
AO: Ich begann ganz ohne formale Modeausbildung, nur mit Intuition, einer Vision und meiner Erfahrung als Stylistin. Wir starteten mit einer kleinen Kollektion und schafften es von Anfang an, bei Colette, einem berühmten Concept-Store in Paris, aufgenommen zu werden. Ich würde nicht viel ändern – aus jedem Schritt haben wir etwas gelernt.

F: In deinen ganz eigenen Worten: Was ist TTSWTRS – Mode, Kunst, beides oder etwas ganz anderes?
AO: TTSWTRS ist ein Gespräch zwischen Mode und dem Körper, zwischen Identität und Ausdruck. Es geht keinesfalls nur um Kleidung – was wir machen ist tragbare Kunst, die Geschichten über Präsenz, Verletzlichkeit und Wandlung erzählt.

F: Deine Designs zeichnen sich durch hautenge Silhouetten aus. Wie hat sich dadurch dein Verhältnis zum menschlichen Körper verändert?
AO: Stücke, die wie eine zweite Haut anliegen, bringen einen dazu, über jede Kurve und Linie des Körpers nachzudenken. Dadurch wurde mein Gespür dafür vertieft, wie zerbrechlich und stark der Körper ist. Besonders in der heutigen Welt, in der der Körper politisch ist, wird er zu einem mächtigen Symbol. Unser ganzes Leben lang versuchen wir zu akzeptieren, wer wir wirklich sind. Gleichzeitig versuchen wir ständig, etwas an uns selbst zu verbessern. Unser Standpunkt ist, dass der Körper schön ist, so wie er ist und dass er unser Leben lang unser bester Freund ist. Wir wollen dem Körper Liebe und Respekt geben, die er definitiv verdient, statt ihn ständig zu kritisieren. Die Auftritte von Marina Abramovic haben meine Wahrnehmung des menschlichen Körpers stark verändert.

F: Nebst dem Körper als Inspiration – woher kommt deine unverkennbare Ästhetik?
AO: Von Tattoos. Von der Kunst. Von Kunstschaffenden. Von Performances. Von Städten. Vom Leben. Aus dem Bedürfnis heraus, etwas Dauerhaftes in einer flüchtigen Welt auszudrücken. Und aus meiner Liebe und meinem Respekt für den menschlichen Körper, für das Geschichtenerzählen und aus meinem Hintergrund in visuellem Styling.

F: Wie entsteht eigentlich ein Entwurf? In deinem Kopf, auf dem Papier, in deinen Träumen?
AO: Ganz oft beginnt alles mit einer Deadline. Manchmal auch mit einem Gefühl, das ungreifbar ist – ein visuelles Fragment. Dann entfaltet es sich auf dem Papier, mit Recherchen, Skizzen und Stofftests. Manchmal beginnt es mit einem Traum. Manchmal sehe ich etwas, das nicht ganz klar ist, auf viel schönere Weise, als es in Wirklichkeit ist. Ich habe ziemlich schlechte Augen, vielleicht hilft das. Der Ruhm gebührt aber eigentlich meinem wunderbaren, geliebten Team. Ich arbeite wirklich mit den talentiertesten Menschen auf der ganzen Welt.

F: Wer oder was inspiriert dich am meisten, wenn es um Mode geht?
AO: Martin Margiela und Jean Paul Gaultier haben meinen Sinn für Form und Konzept geprägt. Aber ich lasse mich auch von KünstlerInnen, TänzerInnen und dem stillen Selbstbewusstsein von Menschen inspirieren, die sich selbst treu sind. Auch mein Team ist eine große Inspirationsquelle.

F: Und welches war die seltsamste Inspirationsquelle, die du je für eine Kollektion genutzt hast?
AO: Wahrscheinlich die Idee, dass Schweiß auf der Haut kristallisiert – wir haben das in ein Strassmuster für Bodys und Leggings verwandelt. Es geht darum, etwas Rohes in etwas Poetisches zu verwandeln.

F: Was tust du, wenn die Kreativität einmal nicht so fließt, wie du es gerne hättest?
AO: Ich lege eine Pause ein. Ich schaue mir Tanzaufführungen an, spreche mit Menschen, die nichts mit Mode zu tun haben, oder spaziere einfach durch die Stadt. Mein Körper führt mich immer an den richtigen Ort zurück.

„Resilienz muss nicht immer laut oder explosiv sein.“

F: Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich bei der Herstellung von Kleidungsstücken?
AO: In erster Linie Verantwortung. Wir verwenden ökozertifizierte Stoffe aus Italien, Japan und Portugal. Wir machen auch Gebrauch von innovativen Materialien wie veganem Leder von Leathertex, das mit unserem ethischen Ansatz übereinstimmt. Dieses Material ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch unglaublich praktisch – es kann in der Maschine gewaschen und chemisch gereinigt werden. Für unser neues Case Jacket haben wir uns für Leathertex entschieden, um eine Textur zu schaffen, die an den abgenutzten Instrumentenkoffer eines Musikers erinnert und einen persönlichen, fast nostalgischen Touch verleiht. Außerdem haben wir uns entschieden, in unsere eigene experimentelle Produktion in Kiew zu investieren, um Abfall zu vermeiden. Es geht um Sorgfalt, nicht nur um Trends.

F: Was ist momentan dein liebster Modetrend und welchen magst du gar nicht?
AO: Mir gefällt der Trend zur Authentizität – Kleidung, die das Innere des Menschen widerspiegelt. Am wenigsten mag ich alles, was laut ist, einfach nur, um laut zu sein.

F: Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben? Deckt er sich mit deinen Entwürfen für TTSWTRS oder kleidest du dich privat ganz anders?
AO: Es gibt Überschneidungen. Ich trage unsere Stücke täglich. Sie sind dafür gemacht, ausdrucksstark und funktional zugleich zu sein. Aber mein persönlicher Stil ist oft auch einfach praktisch, weil ich ständig unterwegs bin und in verschiedenen Städten lebe.

F: Wen würdest du gerne eines Tages in deinen Pieces sehen?
AO: Alle, die etwas fühlen, wenn sie ein Stück anziehen. Emotionen sind wichtiger als Status. Ich würde mir auch wünschen, dass Marina Abramovic unsere Entwürfe trägt. Das käme für mich einem Wunder gleich. Außerdem würde ich gerne eines Tages Teil einer Kunstperformance in einer Oper oder einem Theater sein.

F: 2022, gerade als der Angriff auf die Ukraine begann, saßst du in Spanien fest. Wie geht es dir heute – und wo hältst du dich mehrheitlich auf?
AO: Ich bin zwischen den USA und der Ukraine unterwegs. Alle zwei oder drei Monate muss ich bei meinem Team, meinen Leuten in Kiew sein. Dann geht es zurück nach Florida. Jetzt geht es mir gut – ich fühle mich zerbrechlich, manchmal erschöpft, aber auch voller Entschlossenheit. Zu Hause zu sein, selbst unter solchen Umständen, gibt mir Halt.

F: Wie hat der Krieg dein Identitätsgefühl verändert – als Privatperson, aber auch als Designerin?
AO: Der Krieg hat alles vertieft. Ich trage meine ukrainische Identität jetzt nicht mehr als Hintergrunddetail, sondern als Vordergrund in meiner Arbeit. Jeder Stich fühlt sich persönlicher an. Es geht nicht mehr um Ästhetik, sondern um Erinnerung, Bedeutung und Widerstandsfähigkeit. Wir haben endlich damit begonnen, was wir jahrelang aufgeschoben hatten: die Eröffnung unserer Flagshipstores in Polen und Wien, unsere erste Couture-Kollektion auf der NYFW. Wir leben im Moment, kreieren und produzieren unsere kühnsten Ideen und streben danach, das Unmögliche zu erreichen. Und wir sind einfach dankbar – für die Gegenwart, für die Möglichkeiten und für die Menschen um uns herum.

F: Wie beeinflusst deine Verbindung zu Kiew deine Designs?
AO: Kiew ist in unserer DNA. Unsere Produktion, unsere Leute, unser Rhythmus. Ich liebe unsere Kiewer Experimentierwerkstatt. Es ist mein Zuhause. Die Texturen der Stadt, ihre Stille, ihr Lärm, ihr Überleben – all das ist in unserer Arbeit verwoben. Es gibt nichts Vergleichbares zu meinem Kiew.

F: Welche Texturen, Farben oder Materialien haben durch den Krieg eine ganz neue emotionale Bedeutung angenommen?
AO: Betongrau und Sandtöne erinnern mich an Ruinen und Bunker. Und Rot, das einst stark und kühn war, fühlt sich manchmal eher wie eine Wunde an. Diese Gefühle verändern sich ständig; und wir verarbeiten sie mit Stoffen und Prints.

F: Gibt es gewisse Farben oder Materialien, die du nicht mehr verwendest?
AO: Olivgrüne Militärtöne. Sie tragen zu viel Schwere in sich. Manchmal vermeiden wir sie ganz, oder wir verwenden sie gezielt in einem bestimmten Kontext.

F: Was bedeutet es, in einer Zeit des nationalen Traumas Kunst oder Mode zu machen?
AO: Es heißt, Verantwortung zu tragen. Schönheit zu schaffen, wenn sich alles kaputt anfühlt, ist ein Akt des Protestes. Es ist eine Art zu sagen: Wir sind immer noch hier, wir haben noch immer Fantasie, wir fühlen noch immer.

F: Hat sich dein Verhältnis zu deinem Zielpublikum – insbesondere dem ukrainischen – in den letzten Jahren verändert?
AO: Ja, zutiefst. Es gibt mehr Vertrauen, mehr Verletzlichkeit. Eine engere Verbindung.

F: Auf der Welt passieren so viele Tragödien auf einmal, dass die Unterstützung manchmal oberflächlich erscheint. Kaum passiert das nächste Schicksal, hat man das vorherige schon vergessen. Wie würdest du dir wünschen, dass die Menschen ihren Support für die Ukraine zum Ausdruck bringen?
AO: Durch Beständigkeit, Nicht-Vergessen und Geschichten erzählen. Und natürlich, indem man ukrainische Unternehmen, KünstlerInnen und Initiativen unterstützt – und zwar nicht einmal, sondern immer wieder. Aufmerksamkeit ist eine Ressource – nutzt sie mit Bedacht.

F: Welcher kreative Outlet war am schwierigsten, während der Flucht festzuhalten – und was hat seltsamerweise gediehen?
AO: Es war schwer, den Fokus beizubehalten. Aber seltsamerweise gedieh die Kreativität selbst in Momenten des Chaos – sie war ein Weg, um gesund zu bleiben. Der Körper wurde wieder zur Leinwand. Diese Idee intensivierte sich.

F: Wie kann Mode in Zeiten der Tragödie und der Trauer eine Stütze sein?
AO: Indem sie Trost, Identität, Schutz und Schönheit bietet. Schönheit, Kunst und Mode vermitteln den Eindruck, lebendig zu sein. Kleidung kann sagen, was Worte nicht können. Sie kann eine Rüstung sein, sie kann eine Botschaft sein, sie kann Platz für Heilung bieten.

„Meine Arbeit ist laut – also muss ich es nicht sein.“

Sitzt wie eine zweite Haut: Die Entwürfe zelebrieren den Körper genau so, wie er ist.

F: Du bezeichnest den Körper oft als Leinwand. Wie hat sich diese Metapher in Zeiten des Krieges, wenn der Körper politisiert, verdrängt oder sogar gefährdet wird, für dich entwickelt?
AO: Es ist jetzt nicht mehr nur eine Metapher, sondern ganz real. Der Körper hält Trauma fest, aber er birgt auch Hoffnung. Unsere Stücke, vor allem die Second-Skin-Silhouetten, haben eine neue Bedeutung erlangt – sie sind eine Form der Rückgewinnung.

F: Was hat die Welt an der ukrainischen Resilienz noch nicht verstanden?
AO: Dass sie leise ist. Resilienz muss nicht immer laut oder explosiv sein. Manchmal besteht sie einfach darin, jeden Tag präsent zu sein, weiter zu schaffen und sich zu weigern, ausradiert zu werden.

F: Hat der Krieg neu definiert, was Heimat für dich emotional und physisch bedeutet?
AO: Auf jeden Fall. Heimat ist nicht mehr nur ein Ort – es sind die Menschen, die Sprache, der vertraute Geruch von Stoff in unserem Kiewer Atelier. Sie ist nun auch etwas Inneres, etwas, das wir mit uns tragen, wo immer wir auch hingehen.

F: Viele ukrainische KünstlerInnen mussten zwischen Überlebensmodus und Kreativmodus wechseln. Wie gelingt dieser Wechsel – oder ist das manchmal ein und dasselbe?
AO: Das hat sich vermischt. Das kreative Schaffen ist zum Überleben geworden. So verarbeiten wir, so bleiben wir in Verbindung, so atmen wir. Das kann man gar nicht mehr voneinander trennen.

F: Gibt es ein Wort auf Ukrainisch oder Russisch, das deinen kreativen Geist besser beschreibt, als es eine andere Sprache könnte?
AO: Das ukrainische Wort „výtrymaty“ – es bedeutet Ausdauer, aber auch Ausgeglichenheit, Gleichgewicht. Das fasst viel von dem zusammen, wonach ich kreativ strebe.

F: Welche Frage würdest du dir wünschen, dass die Leute öfter stellen würden – und wie würdest du sie beantworten?
AO: Ich wünschte, die Leute würden mehr danach fragen, wie wir durch Mode eine Gemeinschaft aufbauen. Die Antwort: mit Sorgfalt, Authentizität und Geduld. Wir verkaufen nicht nur Kleidung – wir schaffen einen gemeinsamen emotionalen Raum. Oder sie würden fragen, was unser Traum ist: Frieden für die ganze Menschheit. In unserer perfekten Welt ist das möglich.

F: Haben neue Städte und vorübergehende Wohnorte einen Einfluss auf deine Ästhetik?
AO: Ja. Die Straßenkunst in New York, die klare Geometrie, die neuen Farbpaletten. Der friedliche Rhythmus in Florida. Städte wie Paris, Wien, Zürich, Düsseldorf. Auch Flughäfen und die Energie der Bewegung dort. Aber meine Arbeit kehrt immer nach Kiew zurück. Das ist die Ausgangsbasis.

F: Wo verbringst du deine Zeit am liebsten?
AO: Im Atelier mit meinem KünstlerInnen-Team. Dort beginnt und endet alles. Aber ich bin auch gerne in Bewegung – in Zügen, in Flugzeugen, auf der Durchreise. Diese Grenzräume treiben mich an.

F: Was wolltest du als Kind werden?
AO: Detektivin. Ich suchte gerne nach Hinweisen, deckte Schichten auf. Lustig, dass Design eigentlich ganz ähnlich ist.

F: Was machst du, wenn du nicht designst?
AO: Ich beobachte. Ich schreibe. Ich suche nach Verbindungen zwischen scheinbar unzusammenhängenden Dingen. Die Kreativität hält nie an – sie nimmt nur eine andere Form an.

F: Verrate uns etwas Überraschendes über dich, das man vielleicht nicht erwarten würde.
AO: Ich bin viel introvertierter, als die Leute denken. Ich bevorzuge die Stille, die Einsamkeit. Meine Arbeit ist laut – also muss ich es nicht sein.

F: Was wolltest du schon immer mit TTSWTRS machen, bist aber bisher nicht dazugekommen?
AO: Ich möchte am liebsten einen physischen Raum in Kiew schaffen: ein komplettes Ökosystem mit einem Produktionslabor, einem Café, vielleicht sogar einem Kindergarten. Eine Art Bildungszentrum und internationale Kunstresidenz. Ein Raum, in dem Kreativität und Leben verschmelzen.

F: Würdest du gerne Zusammenarbeiten außerhalb der Mode auf die Beine stellen – beispielsweise in den Bereichen Architektur, Düfte oder Musik?
AO: Ja, auf jeden Fall. Das ist der nächste Schritt. Wir denken bereits so, dass TTSWTRS sensorisch und immersiv ist. Ich würde gerne mit ArchitektInnen und ParfümeurInnen zusammenarbeiten, und wir haben bereits mit einem talentierten Komponisten zusammengearbeitet.

F: Wo siehst du TTSWTRS in der Zukunft – abgesehen von deinem vorhin erwähnten Ökosystem – und welche Meilensteine möchtest du unbedingt erreichen?
AO: In zehn Jahren sehe ich uns mit Offline-Räumen auf der ganzen Welt, aber nach wie vor mit Kiew als Kern. Ich möchte, dass wir eine nachhaltige, revolutionäre, emotional intelligente Marke aufbauen. Eine, die ständig Fragen stellt und Gefühle weckt. Und mein anderer größter Traum ist es, Zoos endlich zum Schließen zu bringen. Unsere Kinder sollten die klügsten Kreaturen nicht als Gefangene zu unserem Vergnügen sehen.

Die Ukrainierin Anna Osmekhina gründete mit TTSWTRS ein Label, das zwischen Kunst und Mode angesiedelt ist und zu einer starken Community gewachsen ist.

ANNA OSMEKHINA, TTSWTRS

Hauteng und hauchdünn: Dadurch zeichnen sich die meisten Stücke von TTSWTRS aus. Künstlerische Aufdrucke, inspiriert von Tattoos, schmücken die Kollektionen des 2013 von Anna Osmekhina gegründeten Labels. Ihren Weg in die Modebranche fand die Ukrainierin als Kostümbildnerin und Stylistin. Bis heute steht die Marke nicht nur für Kleidung, sondern für Kunst und Selbstausdruck. Trotz andauerndem Krieg liegt das Herz von TTSWTRS in Kiew, wohin Anna regelmäßig zurückkehrt und an innovativen Ideen tüftelt. 

ttswtrs.com

Hier shoppst du dich durch das Sortiment von TTSWTRS.

Du willst mehr Inisderwissen von Designerinnen? Wir haben auch mit Magda Butrym gesprochen.

Fotos: © Ksenia Kargina, Kate Kondratieva, Meryl Valerie

Tags: Anna OsmekhinaInterviewTTSWTRS
Josefine Zürcher

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