Was haben Stripclubs in Atlanta mit der Musikindustrie, Mutterschaft und Matriarchat zu tun? So ziemlich alles, beweist Fotografin Hajar Benjida in ihrer ersten Solo-Ausstellung „Atlanta Made Us Famous“ im FOAM Amsterdam.
Das Fotomuseum FOAM in Amsterdam hat einen Riecher für die nächsten großen Talente. 2021 kürten sie die niederländisch-marokkanische Fotografin Hajar Benjida zu einem ihrer FOAM Talents. Vier Jahre später kehrt die mittlerweile in New York lebende Kreative mit ihrer ersten Solo-Ausstellung ins FOAM zurück. „Atlanta Made Us Famous“ gibt einen Einblick in Stripclubs als eigene komplexe Ökosysteme, in denen Frauen nicht nur als Tänzerinnen, sondern als vielseitige und prägende Mitglieder der Gesellschaft dokumentiert werden.


Musik, Mütter, Matriarchat
Stripclubs wie Magic City in Atlanta sind weit mehr als schummrige Orte, in die man sich heimlich reinschleicht. Sie prägen und beeinflussen die Musikszene auf globaler Ebene. Die Tänzerinnen entscheiden, welche KünstlerInnen gespielt werden und agieren so als kulturelle Taste Makers. Und sind die eigentlichen Hüterinnen der millionenschweren Hip-Hop-Industrie.


Mit ihren Fotografien geht Hajar Benjida aber noch tiefer in die Strukturen. Sie fängt Momente der Fürsorge, des kollektiven Zusammenhalts und die Tänzerinnen in ihren anderen Rollen ein: Als Mütter, Betreuerinnen, Arbeiterinnen. Dabei stellt Hajar Benjida die Frauen auf eine Weise dar, wie sie sonst nicht gesehen werden. Und den Stripclub als eine Art modernes Matriarchat, in dem es um mehr geht, als zu unterhalten.

Hajar Benjida: Atlanta Made Us Famous
bis 25. März 2026
FOAM Amsterdam
foam.org
Im FOAM gibt es immer etwas Sehenswertes zu entdecken.
Auch Fotograf Alex Bex widmet sich in seiner Fotografie einer spezifischen Szene: Er hat Cowboys in Texas porträtiert.






