Sophia Loren ist eine Diva – vielleicht nicht die größte, aber auf einer Stufe mit Liz Taylor und Co. Die 60er waren ihre Zeit, ein Jahrzehnt voller Glamour, den sie gleich selbst mit auf die Leinwand brachte. Am 20. September feiert Sophia Loren ihren 80. Geburtstag. Mit erhobenem Kopf, der Sonnenbrille auf der schmalen Nase, dem Haar perfekt zur Welle geföhnt wie es sich eben für eine Leinwandgöttin gehört. Wir verbeugen uns und schauen zurück auf ein bewegtes Leben.
Lorens Mutter Romilda gewann 1932 einen Greta-Garbo-Lookalike-Contest, den das Filmstudio MGM veranstaltete. Da sie aber erst 17 Jahre alt war, erlaubte ihr ihre Mutter nicht, ihren Hollywood-Traum zu verfolgen. Kurz darauf wurde sie mit Sophia schwanger.
Sophia Loren wurde am 20. September 1934 als Sofia Villani Scicolone in Rom geboren. Sie wuchs in der Kleinstadt Pozzuoli bei Neapel in ärmsten Verhältnissen auf. Ihr Vater Riccardo Scicolone war mit einer anderen Frau verheiratet und weigerte sich, diese für ihre Mutter Romilda Villani zu ver-lassen, auch nicht nach der Geburt ihrer jüngeren Schwester Maria.
Nicht, dass sie knausrig wäre, aber Sophia Loren hasst Schönheits-salons, deshalb macht sie sich ihre Haare und Nägel selbst.
Sophia Loren und Cary Grant
Sophia war für Cary Grant die leidenschaftlichste Romanze seines Leben. 1957 lernte er sie bei Dreharbeiten zu „Stolz und Leidenschaft“ kennen. Als sie im selben Jahr nach Los Angeles kam, überhäufte er sie mit Blumen und Telefonanrufen, obwohl sie die Affäre mit ihm bereits beendet hatte. Der Grund: Sie hatte sich in Carlo Ponti verliebt.
Oscar
Für den Film „La Ciociara“ („Und dennoch leben sie“) gewann Loren 1962 den Oscar als beste Hauptdarstellerin. 1965 war sie für „Hochzeit auf Italienisch“ nochmals als beste Hauptdarstellerin nominiert, ging aber leer aus. 1991 erhielt Sophia Loren dann doch noch einen weiteren Goldjungen für ihr Lebenswerk. Außerdem gewann sie fünf Golden Globes und unzählige weitere Preise, darunter ganze acht Bambis.
Unter dem Namen Sofia Lazzaro wirkte sie in einer großen Anzahl unbedeutender Filme mit, darunter auch in einigen Erotikfilmen. Ihr späterer Ehemann Carlo Ponti kaufte viele Jahre später alle diese Filme auf, um sie aus dem Verkehr zu ziehen.
Sophia Lorens Hochzeit mit Carlo Ponti
1950, mit 16 Jahren, lernte Sophia Loren bei einem Schönheitswettbewerb ihre große Liebe kennen, den 22 Jahre älteren Filmproduzenten Carlo Ponti. Sieben Jahre später heirateten die beiden – die Ehe musste 1962 allerdings annulliert werden, da der italienische Staat die Scheidung Pontis von dessen erster Frau nicht akzeptierte. Ponti erwarb daraufhin die französische Staatsbürgerschaft und konnte seine Sophia 1966 rechtskräftig heiraten. Die beiden blieben bis zu seinem Tod 2007 zusammen.
Sophia Loren hatte vor ihrem ersten Sohn zwei Fehlgeburten. Wegen dieser Komplikationen musste sie während ihrer beiden erfolgreichen Schwangerschaften mit den Söhnen Carlo Jr. und Eduardo die ganze Zeit im Bett liegen.
Sophia Loren trägt immer etwas Rotes an sich, auch wenn es vielleicht nicht immer sichtbar ist. Sie glaubt, dass die Farbe Rot ihr Glück bringen und negative, böse Kräfte vertreiben würde.
Marcello Mastroianni war ihr liebster Filmpartner, gemeinsam drehten sie 13 Filme und waren das heißblütige Traumpaar des italienischen Films. Sie seien beide Teile eines gemeinsamen Körpers, hat Loren einmal gesagt.
Ihre Schwester Maria Scicolone war mit Romano Mussolini, dem Sohn des Diktators Benito Mussolini, verheiratet. Deren gemeinsame Tochter, die neo-faschistische Politike-rin Allessandra Mussolini, ist Sophia Lorens Nichte. Dies ist außerdem die Patentante von Schauspielerin Drew Barrymore.
Sophia Loren und das Geld
Geldgeil war sie nie, die Loren: 1963 schlug sie eine 1-Millionen-Dollar-Gage für vier Wochen Dreharbeiten aus, weil ihr die Westernkomödie „4 for Texas“ nicht zusagte. Auch kultivierte sie einen vergleichsweise bescheidenen Lebensstil. „Showbusiness ist, was ich tue, nicht was ich bin“ pflegte sie immer wieder zu sagen.
Ihre Mutter schickt Sophia zu Misswahlen und Modelwettbewerben, um Geld für die Familie zu verdienen. 1950 wird sie zweite bei der Wahl zur Miss Italia. Mit kleinen Kompar-senauftritten, beispielsweise im Sandalenepos „Quo Vadis“ (1951), beginnt die Schauspielkarriere der zukünftigen Filmdiva.
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