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HAUTE INNOVATION: Zu Besuch bei Stickereifirma Forster Willi

by Josefine Zürcher
17.11.2025
in FASHION
HAUTE INNOVATION: Zu Besuch bei Stickereifirma Forster Willi

Mailand, Paris, London – St. Gallen? Das beschauliche Städtchen in der Ostschweiz ist zugegebenermaßen keine Modemetropole. Aber: Ihr entspringen seit über hundert Jahren Stoffe und Stickereien, für die die ganz großen Modehäuser dieser Welt auch mal einen Express-Abholdienst losschicken. Ein Besuch beim Textilunternehmen Forster Willi kurz vor den Frühjahr/Sommer-Modewochen zeigt nicht nur, wie Archiv und Tradition mit Moderne zusammenfließen, sondern auch, wie unter Hochdruck filigrane textile Kunstwerke entstehen, die auf den Laufstegen dieser Welt Trends setzen.

Ein regnerisch-grauer Tag Ende August am Stadtrand von St. Gallen: Nicht gerade der Ort, den man mit den anstehenden Fashion Weeks der Modemetropolen dieser Welt verbindet. Doch hinter den Türen des Betonbaus, in dem Forster Willi zuhause ist, wird seit Wochen auf Hochtouren designt, gestickt, getüftelt – unter anderem für Häuser wie Chanel, Miu Miu oder Louis Vuitton. Die Textilfirma ist spezialisiert auf Stickereien für Haute Couture und Prêt-à-porter. Knappe drei Wochen bevor es mit der Fashion-Week-Madness losgeht, weiß aber noch niemand, ob etwas von den Stickerei-Entwürfen auch wirklich in den finalen Designs und somit auf den Laufstegen landen wird. „Es kann sein, dass eine Stunde vor der Show noch drei Looks entfernt werden“, sagt Elisheva Senn, die als Creative Director bei Forster Willi fungiert und die Textil und Lingeriebranche seit über zwanzig Jahren in- und auswendig kennt. Der schnelle Rhythmus und die Unberechenbarkeit der Branche können ihr also nichts anhaben. So ist es für Senn auch keine Überraschung mehr, wenn ein Lieferdienst von Chanel direkt aus Paris bis vor die St. Galler Tür düst, um ein Stoffmuster abzuholen, das am Tag zuvor bestellt wurde. 

 Zwischen gut zwei Millionen Stoffmustern hängt im Archiv von Forster Willi auch das ein oder andere, perfekt erhaltene Kleid aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren.
Was hier noch in der Entwurfsphase war, landete in der finalen Form bei Miu Miu für die neue Frühjahr/Sommer-Kollektion auf dem Laufsteg in Paris.

Nicht nur LieferantInnen finden den Weg nach St.Gallen, sondern auch die eine oder andere Designgröße holt sich die Inspiration am liebsten selbst vor Ort. So war auch Maria Grazia Chiuri, die dieses Jahr nach fast einem Jahrzehnt die Maison Dior verließ, bereits zu Gast bei Forster Willi und stöberte mit Freude durch das Archiv. „Maria Grazia Chiuri liebt alles Archivische, alles, was Patina hat und sich durch Unregelmäßigkeiten und Imperfektion auszeichnet“, sagt Senn. Solche Archivdesigns auf Wunsch zu reproduzieren, ist gar nicht immer so einfach. Denn was früher Handarbeit war, wird heute größtenteils von auf Perfektion ausgerichteten Maschinen erledigt, was kleine Unregelmäßigkeiten vollkommen eliminiert. Lösungen gibt es aber immer: „Wir sehen uns hier in St.Gallen vor allem als Innovation Hub“, sagt Senn. Statt Massenproduktion geht es in St. Gallen in erster Linie darum, die Visionen der DesignerInnen auf die Stickerei zu übersetzen – und mit neuen Materialien zu arbeiten, um im Business herauszustechen und relevant zu bleiben. Ihr Antrieb sei, alle möglichen Techniken abzudecken. So habe jede Maschine andere Aufsätze, von Paillettenaufsatz über Soutache bis zum normalen Garn. Vor allem müsse genug Material vorhanden sein, sodass man für jeden erdenklichen KundInnenwunsch innert Kürze einen Prototyp erstellen kann. Das scheint gut zu funktionieren, denn die KundInnenliste von Forster Willi ist lang. Auch die japanische Designerin Rei Kawakubo war in St. Gallen auf der Suche nach Inspiration für ihr Label Comme des Garçons. Und mit Durchstarterin Cecilie Bahnsen arbeitete Forster Willi schon, als diese noch eine Assistenzposition innehatte. Die verspielten Blumendesigns, die man von Cecilie Bahnsen kennt, stammen häufig von Forster Willi. Auch diese Saison nahm die dänische Designerin wieder Stickereien aus St. Gallen in ihre Kollektion auf. 

Wer selbst einmal Fuß in das Archiv gesetzt hat, weiß, wieso die DesignerInnen vor Ort kommen. Über zwei Millionen Stoff- und Stickereistücke sind sauber in kiloschweren Büchern gelagert. 1938 begann die Archivierung mit den Couture-Büchern. Jede einzelne Saison wird alles abgebildet, was auf dem Catwalk war: Mit einem Foto des Kleidungsstücks und einem Musterstück der Stickerei. „Es ist eigentlich ein Museum, aber wir behandeln es nicht so, sondern arbeiten damit“, sagt Senn. Statt die Bücher verstauben zu lassen, dienen sie als Inspirationsquelle. Ein weiteres Museumsstück im Archiv: Die Schiffchenstickmaschine aus dem Jahr 1886. Das System, wie man heute stickt, ist nach wie vor dasselbe. „Man hat einen Rahmen, der sich bewegt. Es sind nie die Nadeln, die sich bewegen“, erklärt Senn. Heute ist es eine Software, in der die Puncher für jeden Stich Koordinaten erstellen, welche dann von der Stickmaschine umgesetzt werden. Die Industrialisierung hat wie überall Tempo reingebracht. So ist die Produktion nun um ein Vielfaches schneller als die originale Maschine.

Sieht nach Chaos aus, ist aber bis ins kleinste Detail präzise programmiert.
Moodboards nehmen ganze Wände ein – und bringen mit physischen Details wie Fotoausdrucken und Stoffbeispielen analoge Kreativität in die vermehrt digitale Welt.

ZEITREISE DURCHS ARCHIV

Nicht nur Laufstegmomente lagern im Archiv, sondern auch popkulturelle Events, bei denen Forster Willi einen Look beisteuerte. „Manchmal werden wir Teil eines geschichtlichen Ereignisses, ohne Bescheid zu wissen“, sagt Senn. So habe sie erst als die Pressebilder der ersten Vereidigung Barack Obamas um die Welt gingen, erspäht, dass Michelle Obamas Outfit mit Guipure, also klassischer Stickerei, aus St. Gallen ausgestattet war. „Designerin Isabel Toledo hat das damals bestellt“, erzählt Senn. Auch Amal Clooney habe an ihrem zweiten Hochzeitstag Forster Willi getragen, Pippa Middleton gar darin geheiratet. Elisheva Senn öffnet ein Archivbuch aus 1953. Bekannte Namen stehen auf der Seite: Cristobal Balenciaga, Schiaparelli, Givenchy. Neben den unzähligen Büchern hängen vereinzelte Kleider im Archiv, unter anderem von Givenchy und Yves Saint Laurent. Diese stammen von Doris Forster, der Großmutter von Emanuel Forster, der das Unternehmen in der vierten Generation führt. „Sie hat diese Kleider selbst gekauft und getragen“, sagt Senn. „Sie war quasi eine der ersten Influencerinnen“, fügt sie an und lacht. Denn sie habe versucht, die Pariser Haute Couture hier in St. Gallen unter den Wohlhabenden salonfähig zu machen.

Hier lagern unbezahlbare Schätze. Seit 1938 wird jeder Look mit einem Stoffmuster archiviert.
Die Schiffchenstickmaschine dient nur noch als Museumsstück, der Modus bei modernen Maschinen ist jedoch noch derselbe.

Wir machen einen Zeitsprung von zehn Jahren und blättern durch das Jahr 1963. Farben und Schnitte beginnen sich allmählich zu verändern. Damals an den Fashion Shows hielt noch niemand das Smartphone in die Höhe, sobald das erste Model einen Schritt machte. Es gab keine Fashion-InfluencerInnen, die aus der Gemütlichkeit ihres Zuhauses jeden Look kommentierten. Sprich: Nur, wer wirklich eingeladen war, wusste, was es zu kaufen und anzuziehen gab. So passierte es, dass in manchen Saisons gewisse Häuser die exakt selben Stickereien von Forster Willi verwendeten. „Monsieur Dior und Mademoiselle Chanel waren Erzfeinde“, sagt Senn. Und schlägt die entsprechenden Seiten im Buch auf: Beide Häuser brauchten die exakt selben Stickereien. Er mit Kragen, sie mit Rock. „Heute wäre das unvorstellbar“, sagt Senn. So achte man heute darauf, wer welches der unzähligen Bücher aus dem Archiv gerade in den Händen hatte, sodass Ähnliches vermieden wird. Ein weiterer Hüpfer in die nächste Dekade. 1973 begann die Stickerei zu kriseln. Forster konkurrierte damals mit dem Unternehmen Schlaepfer, die beide die Krise zu spüren bekamen. Um Geld zu sparen, buchten beide denselben Fotografen – niemand geringeren als den jungen Helmut Newton. Dessen Handschrift ist so unverkennbar, dass man sie in den Archivbüchern von Weitem erkennt. Auch, weil er denselben Pudel sowohl bei Jakob Schlaepfer als auch bei Forster Willi ans Set brachte. Der sei laut Senn anscheinend das Teuerste am ganzen Shoot gewesen.

Beim Betrachten der schweren Bücher kommt unweigerlich eine Frage auf: Kann man so einen Archivschatz auf irgendeine Weise digitalisieren? Und muss man das? „Wir sind alles am abfotografieren“, sagt Senn. Dies hauptsächlich, um bei einer allerersten Recherche schneller zu sein. Denn mit den Büchern, in denen Stoffstücke und Stickereien zum Anfassen sind, kann ein Bild am Screen nicht mithalten. „Gerade die DesignerInnen wollen die Texturen fühlen und sehen. Deshalb schicken wir unser halbes Archiv in der Weltgeschichte umher“, sagt Senn. Natürlich nie ohne GPS Tracker und MitarbeiterIn.

ALLES BEGINNT MIT EINER ZEICHNUNG

Bevor die Stickmaschinen programmiert werden, müssen die Ideen der DesignerInnen und Inspirationen aus dem Archiv in einen Entwurf verwandelt werden. Das geschieht ganz oldschool mit einer Zeichnung – auch wenn im Designbereich Computer allgegenwärtig sind. An den Wänden hängen Moodboards mit ausgedruckten Fotos und einzelnen Stoffstücken, Farbstifte liegen auf dem Tisch verteilt. „Ums Handzeichnen kommen wir nicht drumherum“, versichert Stefan Koller, der zwar gerade am Screen eine Zeichnung verfeinert. Beruhigend zu hören in Zeiten des KI Wahnsinns. Nach wie vor seien technische und kreative Skills unerlässlich. „Man nutzt fast ausschließlich Photoshop, um die Dynamik des Striches der einzelnen EntwerferInnen zu erhalten“, sagt Senn. Denn es sei nach wie vor wichtig, die Handschrift einer Person aus dem Design lesen zu können. „Die Handzeichnung bringt eine DNA rein, ein Leben, während gleichzeitig ein gigantisches technisches Verständnis nötig ist“, sagt Senn. 

 Alles beginnt mit einer Handzeichnung – auch in Zeiten von KI.
Die Maschien kreieren filigranste Muster wie von Zauberhand, doch dahinter steckt keine Magie, sondern technisches Verständnis und Kreativität.

Auch wenn die Budgets der KundInnen groß sind – die Stickereien werden gekauft, auch wenn sie danach nicht gebraucht werden – ihre Wünsche bezahlbar umzusetzen, bleibt laut Koller eine große Herausforderung. Er zoomt tiefer in seine wilden Muster am Screen ein. Die Form erinnert an eine Schürze. Der Auftrag stammt von Miu Miu. Zum Zeitpunkt des Besuches weiß noch niemand, ob aus diesem gestickten Schürzenstück etwas wird. Alle, die die Pariser Fashion Week aufmerksam verfolgt haben, wissen: Miuccia Prada hat einmal mehr einen Trend gesetzt. Der Miu-Miu-Laufsteg war voller Röckchen und Schürzen – viele davon aus Forster-Willi-Stickereien gefertigt. Ist eine Zeichnung fertig, wird gepuncht. Das ist nicht so brutal, wie es klingt und findet einmal mehr am Computer statt. Heißt: jeder einzelne Stich wird programmiert, sodass die Stickmaschine danach die Arbeit übernimmt. Im konkreten Fall der Miu-Miu-Schürze bedeutet das: Fast einen Monat lang durchpunchen. Auf dem Bildschirm sieht man als Laie vor allem eine Ansammlung Linien. Etwa 350’000 Stiche müssen für das 90 auf 60 Zentimeter große Miu-Miu-Muster vorprogrammiert werden. Oft arbeiten bis zu vier Leute an einem Teil, was zwar Zeit spart, gleichzeitig aber weitere Schwierigkeiten bringt, da auch beim Punchen jeder eine eigene Handschrift hat. „Es braucht eine unglaubliche Konzentrationskraft“, sagt Senn. „Die PuncherInnen haben quasi dauernd das Messer am Hals: Es muss schnell gehen, es sind komplexe Muster, Fehler darf man sich nicht erlauben.“ Diese Fehler, die manchmal eben doch passieren, erkennt man nämlich erst, wenn man das Muster von der Maschine löst und es nicht hält. „Davon kriegen die KundInnen aber nichts mit“, sagt Senn.

ANDATE DAI SVIZZERI

Vom Sommer bis zur Frühjahr/Sommer 2026 Show im Oktober, bei der die Miu-Miu-Schürzenröcke gezeigt wurden, ist einiges passiert – häufiges Umentscheiden und neue Ideen inklusive. „Seit Anfang Juli beschäftige ich mich mit Prada und Miu Miu“, sagt Sales Director Davide Greco. Beschäftigen heißt in seinem Fall: Tägliche Whatsapp-Nachrichten, aber nicht etwa von Miuccia Prada selbst, sondern von deren rechten Händen, wie Greco sie nennt. Diese kenne er seit zwanzig Jahren, was die Arbeit erleichtere. „Eigentlich mag Signora Prada keine Stickerei“, sagt Greco. Es liegt nämlich schon eine Weile zurück, als sie für Prada Stickereien auf den Laufsteg brachte. 2008 und 2012 war Forster Willi zuletzt intensiv mit Prada dran. „Es fühlt sich ähnlich an wie damals,“ sagt Greco, der bereits zu spüren scheint, dass die Entwürfe dieses Jahr nicht verworfen, sondern tatsächlich in die Designs eingebaut werden. Dieses Jahr stand ihr der Sinn nach klassischer Guipure. „Wenn sie doch mal Stickereien will, sagt Signora einfach: ,Andate dai svizzeri‘ – geht zu den Schweizern! Dann wissen ihre AssistentInnen, dass Forster Willi gemeint ist,“ erzählt Greco. Signora, wie Greco sie liebevoll nennt, nahm also den Weg nach St. Gallen nicht selbst auf sich, wollte aber unbedingt die Bücher aus dem Archiv haben. „Auch für Signora gilt: Die Bücher sind Museumsstücke. Entweder ihr kommt rauf oder ich komme runter“, sagt Greco. 

© Miu Miu
© Louis Vuitton

Bei Vice President Sales Ahlem Hamzic, die einige der Fashion-Größen durch die stressige Vor-Fashion-Week-Zeit betreut, sah es ähnlich aus. „Ich hatte eine Delegation von fünf Menschen von Louis Vuitton hier im Haus“, sagt Hamzic, „die alle auch unbedingt die Bücher haben wollten.“ Klassische Stickereien aus 1920 hatten es ihnen angetan. Als die Kreativen sahen, dass es im Original Watte für einen 3D Effekt drin hatte, wollten sie ihr Muster genau so haben. „Kreativität kennt keine Grenzen“, sagt Hamzic dazu. Sie freut sich darüber, dass die Mode in der kommenden Saison viel Farbe reinbringt. „Wir haben eine dunkle Welt. Vor allem bei den Franzosen sehe ich darum viel Farbe“, sagt Hamzic. In Paris landete schließlich ein Entwurf auf dem Louis-Vuitton-Laufsteg. 

© Chanel
© Cecilie Bahnsen

Greco wählte für Signora Prada schließlich vier Bücher aus und fuhr nach Mailand. Prompt wollte Signora die Bücher behalten. „Das geht aber nur unter Aufsicht meines Agenten“, sagt Greco. „Ich hege diese Bücher und die Heritage wie nichts anderes. Ich bin ja quasi hier drin aufgewachsen“, fügt er an. Die strenge Regelung führte dazu, dass Greco mit seinem Wagen in den Prada-Innenhof fahren durfte – ein Privileg, das LieferantInnen sonst nicht genießen dürfen. Signora schmückte die kiloschweren Archivbücher mit allerlei Post-Its, die auch Wochen danach noch in den Büchern kleben. „Hier hat sie geschrieben: Seidentüll, gleich wie da… Das kann ich nicht lesen. Hier steht 130 cm“, liest Greco vor. Auch wenn vieles kryptisch bleibt, so kristallisierte sich Miuccia Pradas Vision, die man an der Pariser Fashion Week bewundern konnte, schnell hervor: fröhliche Farben, traditionelle Stickereien, aber in die Moderne gebracht. „Schön, bringt sie in Zeiten wie diesen solche fröhlichen Farben rein“, findet auch Greco. 

© Giorgio Armani
© Viktor & Rolf

Bis die Vision stand, mussten einige Musterproduktionen und Archivbücher-Austausche geschehen. „Wir programmierten jeweils sofort die Maschinen und machten Muster der Archiv-Designs, die Signora auswählt. Sie wollte alles aus dem Archiv nachproduziert haben“, erzählt Greco. „Doch wenn sie etwas Neues sieht, möchte sie auch das Alte aus dem Archiv sehen und vergleichen. Heißt: Bücher wieder einpacken und ab nach Mailand“. Irgendwann habe sich Greco mit dem Agenten in der Mitte getroffen, sodass beide Parteien Zeit sparen konnten. Am San Bernardino, zwischen Polizei und Socar-Tankstelle habe man wie bei einem hochgeheimen Deal Archivbücher vom einen Auto ins andere geladen. Bis zu Signora Pradas Sommerferien lief das so: Jede Woche seien neue Ideen hinzugekommen, neue Dimensionen, neue Farben. Meist ginge Signora in die Sommerferien und komme dann mit völlig neuer Inspiration zurück, sodass alles bisherige über den Haufen geworfen werde und fast nochmals von vorn angefangen wird. „Wenn Signora etwas will, wird es gemacht, ohne nach dem Budget zu fragen“, sagt Greco. Den schürzenähnlichen Rock, an dem in der Produktion wochenlang gearbeitet wurde, erkannte man auf dem Laufsteg in vielfacher Ausführung wieder. Im Fall von Miu Miu hat sich der Aufwand auf ganzer Linie gelohnt: Insgesamt 13 Looks hat Forster Willi ausgestattet. Allgemein hatte die St. Galler Stickerei auf den Frühjahr/Sommer-Laufstegen von Mailand und Paris diese Saison einen guten Lauf. Wir können sicher sein: Auch an den zukünftigen Modewochen werden innovative und bunte Stickereien aus der verregneten Ostschweiz in die Welt getragen.

FORSTER WILLI

Von Chanel bis Louis Vuitton, von Cecilie Bahnsen bis Comme des Garçons – seit über einem Jahrhundert beliefert das in vierter Generation geführte Familienunternehmen Forster Willi die Modewelt mit Stickereien für Haute Couture und Prêt-à-porter. Im heimischen St. Gallen werden KundInnenwünsche nicht nur erfüllt, sondern innovativ weitergedacht, sodass die DesignerInnen sicher sein können: Der Stickerei sind kaum Grenzen gesetzt.

forsterwilli.com

Schau dich hier um, wenn du noch mehr über die Stickerei-Welt erfahren willst.

Fotos: © Josefine Zürcher, Launchmetrics SpotlightSM

Vom Modefieber angesteckt? Lies unseren Paris Fashion Week Report.

Tags: Cecilie BahnsenForster WilliGiorgio ArmaniLouis VuittonMiu MiuPradaRei KawakuboSt.GallenViktor&Rolf
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