150 Jahre verdienen mehr als ein „Happy Birthday“. Zum Jubiläum von Audemars Piguet steuert Shooting Star Raye den Soundtrack bei. Die R&B Künstlerin erinnert mit ihrem Song daran, dass in der langen Geschichte der Uhrenmanufaktur Frauen seit der ersten Stunde eine treibende Rolle spielen.


Suzanne klingt wie jemand, den wir unbedingt kennenlernen möchten. Sie scheint mit einem Charisma gesegnet, das jeden Raum, den sie betritt, in ein Sonnensystem verwandelt, aus dessen Mitte sie strahlt. Jemand, der uns mit seiner Gegenwart zu den poetischsten Worten und mutigsten Taten inspiriert. Eine Frau, die uns daran erinnert: Das Leben ist zu kurz für Langeweile. Mit „Suzanne“ ist Raye ein unwiderstehliches Liebeslied gelungen. Gemeinsam mit ihrem Produzenten Mark Ronson widmet die Engländerin den Song aber auch einer Frau, die im 18. Jahrhundert das erste Kapitel von Audemars Piguet schrieb. Suzanne Audemars hatte wohl kaum grün lackierte Nägel, wie sie die Protagonistin in Rayes Komposition trägt. Doch die Frau, die von ihrem Umfeld meist nur La Zanne genannt wurde, schien zweifellos eine genauso enigmatische Person zu sein. Im Vallée de Joux, einem Tal in der Schweizer Romandie, schlug sie sich als Steinmetzin durch. Auch Naturheilerin und gar Schmugglerin, die ihre Schätze unter dem Bett versteckte und sich mit einem Gewehr schlafen legte, soll Suzanne gewesen sein. Denn die Bedingungen waren hart. Im Winter 1791 verlor Audemars ihren Mann und drei Kinder an eine unbekannte Seuche. Zurück blieb Suzanne mit drei weiteren Nachkommen in einem Dorf namens Le Brassus, das von seinen BewohnerInnen viel abverlangte. Das Vallée de Joux lag fernab der Zivilisation, die Hälfte des Jahres war bitterkalt.
Doch hier, im Schweizer Nirgendwo, begann sich in jenen Jahren eine Kunst auszubreiten, die es zu Weltruhm schaffte. In Le Brassus und Umgebung, begannen in kleinen Werkstätten die ersten Schweizer Präzisionsuhren zu ticken. Suzanne Audemars entschied, dass auch die Zukunft ihrer Familie von winzigen Zahnrädern und Spiralfedern angetrieben werden soll. Also schickte sie ihren neunjährigen Sohn Louis-Benjamin in die Ausbildung zu einem der Uhrmacher im Ort. Aus dem talentierten Jungen wurde ein Meister seines Fachs, dessen neuartige Komplikationen bald in ganz Europa begehrt waren. Und so wie es einst seine Mutter für ihn getan hatte, schickte auch Louis-Benjamin Audemars seine Söhne zu den besten Uhrmachern, die er finden konnte. Damit legte er den Grundstein zu einer Dynastie, die 1875 mit der Gründung von Audemars Piguet die Haute Horlogerie neu definierte. Noch ihre Urenkel schwärmten von La Zanne und hielten ihre Geschichte in der eng miteinander verbundenen Familie lebendig. Derweil prägten neue Frauen das Werk der Manufaktur. Zunächst als anonyme Arbeiterinnen, die filigrane Künste wie das Emaillieren und die Gestaltung des Zifferblattes besonders gut beherrschten. Im 20. Jahrhundert etablierte Audemars Piguet, dass hinter jeder erfolgreichen Uhr eine Frau mitwirkt: 1976 entwarf Designerin Jacqueline Dimier die erste Damenversion des Vorzeigemodells Royal Oak. Zum 40-jährigen Jubiläum sorgte die Italienerin Carolina Bucci für ein spektakuläres Update und verwandelte die Armbanduhr in ein Glanzstück der florentinischen Goldschmiedekunst.Und Landsfrau Ilaria Resta führt seit 2024 das Unternehmen als CEO aus dem Hauptsitz in Le Brassus. Dort, wo einst Suzanne Audemars für eine bessere Zukunft ihres Sohnes plante – und dabei unbewusst eine ganze Industrie mit ins Rollen brachte.
MUSIKALISCHE ZEITREISE
In Le Brassus wird derzeit aber auch gefeiert. Und für die musikalische Untermalung des 150. Jubiläums hat sich Audemars Piguet ein schillerndes neues Mitglied in die Familie geholt. Durch sein Kulturprogramm AP x Music brachte das Maison die Sängerin Raye mit Produzent Mark Ronson für den gemeinsamen Song „Suzanne“ zusammen. Wer bereits mit den bisherigen Karrieren der beiden Artists vertraut ist, findet diese Kollaboration so perfekt aufeinander abgestimmt wie Waffeln und Eiscreme. Ronson gilt als einer der profiliertesten Musikproduzenten und Songwriter unserer Gegenwart. Künstlerinnen wie Lady Gaga und Miley Cyrus setzen auf sein Talent, zuletzt ließ er mit Stars wie Dua Lipa, Ryan Gosling und Billie Eilish auf dem Soundtrack zum „Barbie“-Film die Puppen tanzen. Herausragend bleibt die Zusammenarbeit mit Amy Winehouse. Für ihr Album „Back to Black“ ließ Ronson einen Vintage-Soul-Sound auferstehen, der wie aus dem Herzen des Motowns gerissen klingt und bis heute ein Echo durch die Musikgeschichte wirft – unter anderem auch dank Ausnahmetalenten wie Raye. Wenn Raye durch unsere Kopfhörer singt, verwandelt sich selbst das verregnete Buswartehäuschen ins schummrig- samtige Interieur vom legendären Ronnie Scott’s Jazz Club in London. Die 27 Jährige erinnert mit ihrer Musik an die ganz großen Grande Dames des Genres: Ella Fitzgerald, Nina Simone, Etta James. Doch als Songwriterin hat die Engländerin auch ein Gespür fürs Jetzt. Beyoncé und Charlie XCX haben bereits Lieder interpretiert, die aus der Feder von Raye stammen – und so, wie sie Wert auf authentisches Handwerk legt, würde es uns nicht wundern, wenn sich Raye tatsächlich mit Federkiel und Tintenfass ans Songwriting macht. Doch eigentlich fließt dabei ohnehin nur Herzblut aufs Papier: In ihren Lyrics scheut sich Raye nicht davor, persönliche Abgründe auszuloten. Selbst für traumatische Erlebnisse findet sie beseelte Worte und trifft den richtigen Ton. 2023 erschien Rayes Debütalbum „My 21st Century Blues“. Bei den renommierten BRIT Awards im darauffolgenden Jahr gewann sie vier Auszeichnungen – und überflügelte damit Kollegin Adele, die bislang den Rekord mit drei Preisen an einem Abend hielt. Seit diesem Paukenschlag gilt Raye als neues Kronjuwel in Englands Pop- Schatzkammer. Dennoch war die Nervosität groß vor dem Treffen mit Mark Ronson im Studio, wie die Sängerin rückblickend zugibt. Doch als Künstlerin, die immer mal wieder mit Amy Winehouse verglichen wird, brachte Raye zwar eine genauso wuchtige Stimme, jedoch eine ganz eigene Energie mit ins Projekt. Das Resultat? „Suzanne“ klingt wie ein Song, zu dem wir unbedingt tanzen möchten. So erging es auch dem Publikum, als das Lied zum ersten Mal bei Audemars Piguets Jubiläumsparty in den 180 Studios präsentiert wurde. Unter anderem auf der Gästeliste: Naomi Campbell, J Balvin, Stormzy und Meryl Streep. Für den Anlass wurde die hippe Kulturinstitution im Herzen Londons in jenes abgelegene Bergidyll verwandelt, wo einst eine junge Witwe ihrem Sohn ans Herz legte, etwas Anständiges zu lernen. 150 Jahre und ein Uhren-Imperium später lockt ihr Name Weltstars auf den Dancefloor. Time is a funny thing. Und Audemars Piguet weiss, wie man sie gut aussehen lässt.

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Fotos: Audemars Piguet
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